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Nevi's erste A Dressur

Im Juni ging es dann für uns auch mal wieder los: Aufs Turnier! Leider war es aufgrund des langen und ergiebigen Schneefalles im Frühjahr für uns erst ab April möglich regelmäßig zu meiner Trainierin zu fahren, um uns vorzubereiten. Deswegen habe ich es auch lange hinaus geschoben. Nevi war - meinem Gefühl nach - noch nicht soweit und die verletzungsbedingte Pause von Schumi lag mir auch immer noch im Magen. Aber im Juni war es dann endlich soweit. Mit Sack und Pack ging es mit der ganzen Familie, also Mann, Kind, Hund und Pferd, am Freitag nach Kottingbrunn. 

 

Dort angekommen absolvierten Nevi und ich noch ein perfektes letztes Training vor dem ersten Bewerbstag. Der kleine Hafimann war wirklich unglaublich gut zu reiten und ich war dementsprechend glücklich. Es konnte also nur mehr gut werden. Für den darauf folgendenden Tag waren Nachmittags schwere Gewitter angesagt. Ich hatte das aber zur Gänze verdrängt, weil ich schließlich in der Klasse A an den Start ging und diese Bewerbe ohnehin erfahrungsgemäß ganz in der Früh stattfinden. Als am Abend die Startzeiten online gestellt wurden, war meine Laune schlagartig im Keller. Startzeit 20:21!!! War das der Ernst der Damen aus der Meldestelle!?!?! Und dann war für genaun diese Zeit auch noch eine Wetterwarnung draussen. Ich war von jetzt auf gleich total verunsichert. Was wird der Youngster machen, wenn es auf einmal schwer gewittert und wir im strömenden Regen am Platz sind? Und die noch bessere Frage: was macht er, wenn wer auf einmal zu so später Stunde Leistung erbringen soll?

Sagen wir mal so: ich habe es geschafft mich selbst mental so richtig zu stärken. NOT!! Die lange Zeit, die ich am darauf folgenden Tag  auf meinen Start warten musste trug nicht umbedingt dazu bei, dass ich ruhiger wurde. Also hab ich mich und meine kleinen Blondschopf zu späterer Stunde wie gewohnt fertig gemacht. Hafimann putzen und Zöpfe machen. Sattel und Zaumzeug inklusive meine Stiefel auf Hochglanz polieren. Das war die perfekte Ablenkung. Dann ging es los. Ab in die Abreitehalle. Ich war so unendlich nervös. Das Abreiten war, wie zu erwarten, nicht so prickelnd. Ich konnte das Gefühl des Trainings vom Vortag einfach nicht wieder abrufen. War aber auch klar. Der Kopf muss einfach frei sein.

Die Zeit verging recht schnell und wir mussten uns schon auf dem Weg zum Bewerbsviereck machen. Ich war so hibbelig, dass ich mich schon über mich selbst ärgerte. Kurz vor dem Einritt zeigte dann auch Nevi ein bisschen Nervösität. Von da an war mich klar: ich muss mich zusammenreissen. Dem kleinen Mann die Sicherheit geben. Ihm zeigen, dass er soweit ist sein erste A Dressur zu laufen und zu zeigen, dass er das auch drauf hat. Und schon ginge es los. "Immer daran denken, was meine Trainierin zu mir gesagt hat" ging mir die ganze Zeit durch den Kopf. Und ich konnte es sehr gut umsetzen.

 

Er lief eine wirklich solide Prüfung. Leider konnte ich ihn im Galopp nicht geschlossen halten. Die Richter sahen genau das. Aber das war mir auch schon im Vorfeld klar. Das Last aufnehmen fällt ihm noch sehr schwer. Dadurch fällt er mich teilweise noch ausseinander und die Anlehnung geht verloren. So stand es auch im Protokoll. Aber Nevi und ich erhielten eine 6,4 und ich war damit zufrieden. Immerhin war es seine erste A Dressur und auch das erste Turnier der Saison. 

Tag 2 lief ebenfalls sehr gut ab. Startzeit war am frühen Vormittag und somit war auch meine mentale Stärke wieder zurück gekommen. Nevi lief wiederum eine sehr solide Prüfung ohne große Fehler. 6,6 sagte das Protokoll und ich war wirklich zufrieden mit meinem Pferd.  Ausserdem bin ich sehr stolz auf meinen Youngster. Immer brav. Immer kooperativ. Immer leistungsbereit. Die Kraft kommt durchs Trainieren und im Vergleich zu vor einem halben Jahr hat er sich immens verbessert. Das tägliche Training mit ihm macht mit unheimlich Spass und das ist das Wichtigste, um Fortschritte zu machen.

 

 

 

Jetzt heisst es fleissig weiter trainieren. Ich habe mich entschieden frühestens im Herbst wieder eine Prüfung mit ihm zu reiten. Er war bis jetzt in jeder Prüfung gut zu reiten und brav. Deswegen möchte ich mich nun auf das Training konzentrieren. Erst wenn er genug Kraft und Ausdauer hat, um sich vor allem im Galopp zu tragen, kann er auch sein Können im Viereck unter Beweis stellen. Man muss dem Pferd einfach die Zeit geben, die es braucht. Deswegen heisst es für uns nun: üben, üben, üben!!

 

P.S.: Ach ja übrigens: das große Gewitter blieb uns während des ganzen Turnierwochenendes erspart :-D 

 

 

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